Gespräche, die festgefahren erscheinen. Gespräche, die nach kurzer Zeit in alten Vorwürfen münden oder in denen das eigentliche Anliegen nicht besprochen und gehört wird, sondern vielmehr zerredet wird. Gespräche, die in Endlosschleifen von Diskussionen abdriften und zu keinerlei Ergebnissen führen…
Diese Art von Gesprächen und diese Art des Umgangs miteinander kosten die Beteiligten viel Kraft und Energie. Beziehungen werden, teilweise auch dauerhaft, gestört und die Gesprächspartner verlieren mehr und mehr den Kontakt zu sich selbst und zu den anderen.
Diese sehr kraftvolle Interpretation von Konflikten macht deutlich, dass jedem Konflikt und jedem Streit eine nährende und positive Ursache zu Grunde liegt. Diese Ursache besteht in mindestens einem unerfüllten Bedürfnis, das gewürdigt werden möchte. In manchen Lebenssituationen ist es den Beteiligten jedoch nicht möglich, achtsam und klar für die eigene Bedürfnisse ein zu stehen oder die Bedürfnisse der anderen mit Wohlwollen wahr zu nehmen. Es fehlen die richtigen Worte, dem Gegenüber die eigene Betroffenheit deutlich zu machen, ohne verletzend zu wirken. Es fehlen die passenden Strategien, sich auf friedvolle Weise seine Bedürfnisse selber oder mit Unterstützung anderer zu erfüllen.
Je länger und stärker ein Bedürfnis im Mangel ist, desto heftiger können diese Verhaltensweisen der betroffenen Person ausfallen. Denn die Erfüllung von Bedürfnisse ist nun einmal zentrale Kraft jeden menschlichen Handelns.